Meditation / Yoga / Qi Gong / Tai Chi

Transzendentale Meditation

Meditation, wie ich sie lehre und mein ganzes Leben lang praktiziere, ist keine Technik – Meditation ist ein Geisteszustand tiefster Stille, höchsten Friedens. Es ist der vierte Bewusstseinszustand neben Wachen, Schlafen und Träumen. Es ist der Zustand der Seligkeit – der Transzendenz. Als ganz kleines Kind warst du die meiste Zeit in diesem Zustand – er ist also nicht neu für dich. Im Laufe deines dich Einlassens auf die Illusion der Welt hast du diesen Zustand mehr und mehr vergessen – heute schreit dein Geist so laut danach, es dürstet ihm so dringlich, doch ein Ego, dein Verstand, gewährt ihm diesen Zustand nicht mehr. Ständig denkst du, ständig dreht sich das Rad deiner Gedanken, ohne Unterlass, und der Geist findet keine Ruhe. In Wahrheit ist es nur und ausschliesslich dieser Zustand der Transzendenz, nach dem dir verlangt – hast du ihn wieder, verschwinden alle vermeintlichen Bedürfnisse. Auch die körperlichen verlieren ihre Macht, sind nicht mehr dein Herr. Der falsche Herr, das Ego, der Verstand, verlässt den Palast und der eigentliche Meister kehrt zurück – das Selbst. Meditation ist keine Technik – Meditation ist ein Geisteszustand. Aber es gibt eine Technik, die dich in diesen Zustand versetzt. Je komplizierter die Technik, desto weniger wirst du diesen Zustand erreichen. In Indien kennt man 112 verschieden Techniken, um den Zustand der Transzendenz, der Seligkeit, der Gedankenleere zu erreichen – die einfachste davon ist Meditation in Stille, Transzendentale Meditation. Es gibt keine einfachere Technik auf der Welt. Hast du sie erst einmal erlernt, weißt du, wovon ich hier spreche.

Yoga

Hatha Yoga ist eine über 4000 Jahre alte Lehre, welche ihre Wurzeln in Indien hat. Er ist ein ganzheitlicher Weg, d.h. ein Übungsweg, der sowohl Körper, Geist und Seele mit einbezieht und uns durch das Erlernen von gezielten Körperübungen und Atemtechniken die Möglichkeit bietet, im Hier und Jetzt wieder zu Ruhe und Gelassenheit zu kommen. Durch tiefe Entspannung und Meditation gelangt man wieder zu neuer Kraft, was sich wiederum positiv auf die inneren natürlichen Kraftquellen auswirkt und so auch den Alltag positiv beeinflusst. Das Wort Yoga entspringt aus der alten indischen Sprache Sanskrit und bedeutet „die Zügel an die Hand nehmen“, womit gemeint ist, dass man den unruhigen, wirr denkenden und von Ort zu Ort hüpfenden Teil unseres Geistes versucht anzubinden an die Wahrnehmung des Atems, der Bewegung und der sich neu formierenden Energie.

 

Hatha besteht aus den Wörtern HA und THA. HA bedeutet Sonne und THA Mond. Sonne und Mond stehen für die Polaritäten und Dualitäten (= Gegensätze), die man im Hatha-Yoga überwinden will, um in die innere Mitte zu gelangen. Die Gegensätze sollen also in das sogenannte ‚Eins-Sein‘ zusammengeführt werden.

 

Um zu erreichen, dass der Geist ruht und er sich mit Körper und Seele verbinden lässt, und um die Polaritäten und Dualitäten zu überwinden, gibt es einen Übungsweg, der Schritt um Schritt zu diesem Ziel führt.

 

1. Schritt: Im Hatha-Yoga werden ASANAS (= Körperübungen) gemacht, die den Körper stärken und reinigen, denn ein starker und reiner Körper gilt als Grundlage für die folgenden Schritte. Es gibt unzählige ASANAS mit Variationen, die von der Natur und den Tieren „abgeschaut“ und angepasst wurden. 

 

2. Schritt: Nun wird der Atem miteinbezogen. Die verschiedenen PRANAYAMAS (= Atemtechniken) haben unterschiedliche Wirkungen auf unsere Lebensenergie (= PRANA). Das PRANA wird mit den Atemtechniken gelenkt und verstärkt.

 

3. Schritt: Als nächstes folgt PRATYAHARA (= Rückzug der Sinne). In dem wir unsere Sinne ganz auf uns und in uns hinein lenken, lassen wir uns nicht mehr von äusseren Reizen ablenken. Somit muss auch unser Geist nicht mehr auf die von den Sinnen wahrgenommenen Reize reagieren und kann dadurch zur Ruhe kommen.

 

4. Schritt: In der Meditation (= DYHARA) gelangt man in den Zustand, in dem wir uns selbst vergessen. Dadurch können wir Dinge „selbstvergessen“ und objektiv betrachten. Dieser Zustand hilft uns, uns so zu sehen, wie wir wirklich sind und das zu akzeptieren und zu verstehen.

Wenn wir diese vier Schritte vollzogen haben, so sind unser Körper, unser Geist und unsere Seele eins und wir haben unsere innere Mitte erreicht.

 

Das bewirkt Yoga

  • Gesundheit und innere Ausgeglichenheit
  • mehr Beweglichkeit, Vitalität und Kraft
  • geringere Anfälligkeit für Krankheiten
  • Abbau von Verspannungen und Schmerzen
  • ausgleichende Auswirkung auf das gesamte Hormonsystem
  • mehr innere Ruhe und Gelassenheit im modernen Alltag
  • mehr Selbstbewusstsein, Sicherheit und Selbstvertrauen
  • Ermutigung zu mehr Selbstverantwortung und Eigeninitiative
  • mehr Achtsamkeit im Umgang mit sich selber und dem Umfeld
  • mehr Lebensfreude
  • mehr Wohlbefinden
  • mehr Energie

 

Kundalini-Yoga ist eine Yoga-Praxis, die besonders im Tantrismus eine wichtige Rolle spielt. Ähnliche Formen sind Laya-Yoga oder Tantra-Yoga. Auch im Sikhismus kennt man eine spezifische Form des Kundalini-Yoga, die von Yogi Bhajan in den Westen gebracht wurde. Ebenso spielt auch im Kriya-Yoga die Kundalini eine Rolle.

 

Shakta-Tantra und Kundalini-Yoga wurden zum ersten Mal in der westlichen Kultur von Sir John Woodroffe unter dem Pseudonym „Arthur Avalon“ in dem Buch „The Serpent Power“ (1919) beschrieben. In dem Buch wurde teilweise einer der wichtigsten Texte des Kundalini-Yoga übersetzt: Das sechste Kapitel von Purnanandas Shritattvacintamani. Dieses Kapitel heißt 'Spiegel der sieben Chakren' (Satcakranirupana) und stellt die detaillierteste und einflussreichste Betrachtung zum Kundalini-Yoga dar.

 

Das Ziel des Kundalini-Yoga ist die Erweckung der Kundalini und ihr Aufsteigen durch die Chakren ins oberste Chakra, das Sahasrara, um Erleuchtung zu erfahren: denn im Tantra wird das als Erlangen oder Vereinigung mit Atman, dem kosmischen Bewusstsein (Shiva) mit der göttlichen Energie (Shakti) angesehen. Der Prozess der yogischen Praxis soll dazu dienen, die Nadis und die Chakren zu reinigen und letztere zu öffnen, damit die aufsteigende Kundalini nicht blockiert wird. Mit jedem Chakra sind nach der tantrischen Lehre ein bestimmter Bewusstseinszustand und bestimmte Siddhi assoziiert. Zur Praxis gehören Asana, Pranayama, Mudras, Mantras und Visualisierungen.

 

Das Aufsteigen der Kundalini soll schließlich zu Samadhi und Mukti führen, und es wird angenommen, dass beide nicht ohne die Erweckung der Kundalini möglich seien. Auch andere Yogaformen wie Bhakti-Yoga oder Raja-Yoga können nach den yogischen Lehren zum Aufstieg der Kundalini führen. Wichtig beim Erwecken der Kundalini ist nach diesen Lehren die Reinheit des Körpers, der Nadis, des Geistes und des Intellekts, so dass viele Methoden der vorbereitenden Reinigung dienen.

Qi Gong

Qi Gong, in geläufiger deutscher Schreibweise auch Chigong, ist eine chinesische   Meditation-, Konzentration-, und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist. Auch Kampfkunst-Übungen werden darunter verstanden. Zur Praxis gehören Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen, Konzentrationsübungen und Meditationsübungen. Die Übungen sollen der Harmonisierung und Regulierung des Qi-Flusses im Körper dienen.

Der Ursprung der Übungen liegt weit zurück, schon bei Zhuangzi werden bestimmte Formen angedeutet, und aus der Zeit der Han-Dynastie liegen Seidenbilder vor. Der Name Qigong wurde zum ersten Mal von dem Daoisten Xu Xun aus der Jin-Zeit verwendet und bezeichnet seitdem bestimmte Übungen in der Kampfkunst. In der Geschichte Chinas hat diese Praxis als Gesundheitsvorsorge immer eine grosse Rolle gespielt, wurde aber auch für religiös-geistige Zwecke, insbesondere im Daoismus, Buddhismus und Konfuzianismus, eingesetzt und in den Klöstern überliefert. Die Bezeichnung Qigong für diese Übungen findet jedoch erst seit den 1950er Jahren Verwendung, und die unterschiedlichen Stilarten des Qigong sind zum Teil ganz neue Entwicklungen, die jedoch auf den jahrtausendealten Traditionen basieren.

In den 1950er Jahren wurde der Name Qigong von dem Arzt Liu Guizhen für diese Gesundheitsübungen verwendet, der in seiner Arbeit Techniken alter Tradition zur Förderung und Stabilisierung des Energiehaushaltes des Körpers und zur Behandlung von Krankheiten verwendete.

Tai Chi Chuan

Das Taijiquan, auch Tai-Chi Chuan (abgekürzt Tai-Chi) oder chinesisches Schattenboxen genannt, ist eine im Kaiserreich China entwickelte Kampfkunst, die heutzutage von mehreren Millionen Menschen weltweit praktiziert wird und damit zu den am häufigsten geübten Kampfkünsten zählt. In der Volksrepublik China werden einzelne Bewegungsabläufe (sogenannte Formen) aus dem Taijiquan als Volkssport praktiziert.

Ursprünglich ist Taijiquan eine sogenannte innere Kampfkunst für den bewaffneten oder unbewaffneten Nahkampf. Vor allem in jüngerer Zeit wird es häufig als System der Bewegungslehre oder der Gymnastik betrachtet, das der Gesundheit, der Persönlichkeitsentwicklung und der Meditation dienen kann. Der eigentliche Kampfkunstaspekt tritt vor diesem Hintergrund immer häufiger zurück und verschwindet bisweilen ganz.

Katrin Hosner